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Universität Innsbruck

Institut für strategisches Management, Marketing und Tourismus - KMU und Tourismus

Mike Peters, Ursula Scholl-Grissemann

Projektleiter:in

Michael Bachl

Projektteam

Wandertourismus

Projekttitel

Tourismus

Branche

SCHRITT 1: PROBLEMSTELLUNG – THEORETISCHER HINTERGRUND

Wandern ist eine beliebte touristische Aktivität. Allerdings liegen nur wenige Erkenntnisse vor, wie Wanderer mit Risiken umgehen. Wenn Destinationsmanagement-Organisationen (DMOs) die Sicherheit dieser Aktivitäten erhöhen wollen, ist es wichtig, den Umgang der Wanderer mit möglichen Risiken zu verstehen. Dadurch können Vorsichtsmaßnahmen integriert und Unfälle vermieden werden.  

SCHRITT 2: FORSCHUNGSDESIGN

Die Studie untersucht persönlichkeitsbezogene Faktoren (z.B. Motive der Wanderer) in einem sanften Abenteuerkontext. Es wird angenommen, dass Risikowahrnehmung und dessen Auswirkungen auf das Risikoverhalten von unterschiedlichen Motiven abhängig ist. Besonderer Fokus liegt darauf, wie sich Informationen vor Ort auf die Risikowahrnehmung der Wanderer auswirkt.

SCHRITT 3: DATENERHEBUNG – EXPERIMENT

Um die Hypothese zu testen, wurde ein fiktives Wanderszenario in den Alpen designt. Mit Hilfe des Pre-Tests wurden verschiedene Arten der Vor-Ort-Information und potenzielle Gefahren des alpinen Wanderns getestet. Hierbei wurden die Wetterbedingungen und Warnschilder als geeignete Manipulationsmöglichkeiten identifiziert.

SCHRITT 4: ERGEBNISSE

Generell lässt sich sagen, dass Wandern eine soziale Aktivität ist, dass die Mehrzahl der Befragten ein hohes Maß an Wandererfahrung hat und, dass größtenteils das Internet als Informationsquelle zu bevorstehenden Wanderungen genutzt wird. Die Ergebnisse belegen, dass Informationen über potenzielle Gefahren, die vor Ort bereitgestellt werden, die Risikowahrnehmung der Wanderer erhöht und zu einem vorsichtigeren Verhalten der Wanderer führt.

Trotzdem zeigt sich, dass Konkurrenz und das Ausreizen der Grenzen den Effekt der Risikowahrnehmung verringert.

SCHRITT 5: UMSETZUNG

Mit Hilfe der Ergebnisse können Destinationsmanager:innen zielgruppenspezifische Informationen als Vorsichtsmaßnahmen entwickeln und diese bereitstellen. Fokus sollte auf der online-Bereitstellung solcher Informationen liegen, da Online-Tools und Community-Plattformen als wichtige Informationsquellen der Untersuchungsgruppe genannt wurden. Die richtige Planung ist genauso wichtig wie die anschließende Durchführung der Wanderung.  Die Ergebnisse legen nahe, dass digitale Informationen zu Wanderwegen die effektivste Form der Risikominimierung darstellen. Unterstützend dazu sind Informationen vor Ort und Warnhinweise auf den Wegen hilfreiche Tools.

Quellen:

Recours, R. A.; Souville, M.; Griffet, J. (2004). Expressed motives for informal and club/association-based sports participation. Journal of Leisure Research, 36(1), 1-22.

Scholl-Grissemann, U.; Peters, M.; Bichler, B. F.; Happ, E. (2022). Hiking tourism: educating hikers through the interpretation of on-site information and predicting precautionary behavior. Tourism Review, (ahead-of-print).