Maßnahmen zur Energieeinsparung im Gastgewerbe unter den Umständen der aktuellen Energiekrise

Der Wirtschaftssektor Tourismus ist für viele negative externe Effekte verantwortlich, von der Luft- und Wasserverschmutzung über den Verbrauch natürlicher Ressourcen bis hin zum Beitrag zur globalen Erwärmung (Dolnicar et al., 2017).  Auf Grund der Energiekriese, die alle Bereiche der Gesellschaft betrifft, steht vor allem das Hotelgewerbe vor großen Herausforderungen seinen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Eine deutliche Verringerung der Emissionen von Hotels würde nicht nur die negativen externen Effekte des Tourismus reduzieren, sondern auch den Hotels selbst viele Vorteile bringen. Durch die Umsetzung umweltfreundlicher und energiesparender Maßnahmen reduziert ein Hotel seinen täglichen Ressourcenbedarf und die damit verbundenen Betriebskosten (Becken & Dolicar, 2016; Ali et al., 2008). Gleichzeitig verbessert eine grüne Innovationsstrategie die nachhaltige Leistung eines Hotels, zieht engagierte Mitarbeiter an und bindet sie, verbessert das öffentliche Image und stärkt die Loyalität umweltbewusster Kunden (Ali et al., 2008; Bani-Melhem et al., 2021).

Erhebung:

In dieser Studie wurde eine eine dreiteilige Umfrage durchgeführt:

1. Mit Hilfe eines Auswahlexperiments wurden die der Präferenzen der Befragten in Bezug auf ihr Hotelzimmer untersucht.
2. Es wurden die Überzeugungen der Befragten in Bezug auf Energiesparmaßnahmen in Hotels, Energiesparverhalten zu Hause, typisches Urlaubsverhalten und Einstellungen zum Klimawandel und zur Umwelt abgefragt.

Die soziodemographischen Merkmale wie Alter, Einkommen, Kinder und Bildung sowie die Einstellung der Befragten zu den Folgen der aktuellen Energiekrise wurden abgefragt.

Ziel:

Ziel dieser Studie ist es, herauszufinden, ob die Eigenschaft des Hotels die Präferenzen der Befragten für ein bestimmtes Hotel beeinflusst. Die Umfrage soll zu einem besseren Verständnis des Verhaltens, der Präferenzen und der Preissensibilität von Touristen in Bezug auf Energiesparmaßnahmen in Hotels führen und aufzeigen, ob diese Präferenzen unter den Bedingungen der aktuellen Energiekrise und zwischen den soziodemografischen Gruppen variieren.

Ergebnisse:

Die Ergebnisse zeigen, dass Attribute, die sich direkt auf den Aufenthalt der Gäste auswirken, den größten Einfluss auf die Wahl des Hotelzimmers haben. Es zeigt sich, dass die Gäste nur dann bereit sind für die Reduktion der Qualität eines Attributs eine Energiesparmaßnahme zu akzeptieren, wenn sie mit einem Preisnachlass verbunden ist oder wenn sie nicht direkt von den Auswirkungen betroffen sind.

Außerdem zeigt sich, dass solange Ersatz-Hotelzimmer zur Verfügung stehen, Touristen nicht bereit sind, Energiesparmaßnahmen zu akzeptieren, die den Komfort des Aufenthalts verringern. Dennoch hat das Angebot eines Preisnachlasses für Energiesparmaßnahmen das Potenzial, die Befragten davon zu überzeugen, diese Maßnahmen anzunehmen.